Ratgeber für Asylverfahren: Wie Sie sich Optimal vorbereiten und Ablehnungs Gründe vermeiden/ Guido to Asylum Procedures
Als Anwalt für Menschenrechte und Teilnehmer vieler Gerichtstermine möchte ich Ihnen nicht nur die juristischen Gründe für die Ablehnung eines Asylverfahrens aufzeigen, sondern auch praktische Hinweise geben, wie Sie Ihre Chancen im Verfahren verbessern können. Die gerichtliche Überprüfung asylrechtlicher Entscheidungen ist ein grundlegendes Element des Rechtsstaates. Leider kommt es jedoch häufig vor, dass die Klage eines Asylsuchenden abgewiesen wird, selbst wenn Verfolgungsgründe dargelegt werden. Diese Ablehnungen basieren auf rechtlichen, verfahrensrechtlichen und inhaltlichen Überlegungen. Nachfolgend finden Sie eine kombinierte Anleitung aus praktischen Tipps und rechtlichen Ratschlägen.
KöRPERLICH: FIT FÜR DEN GERICHTSTAG
Genügend Schlaf: Schlaf ist wichtig, um klar im Kopf zu bleiben. Geh früh ins Bett und vermeide Aufregung am Vorabend.
Gesunde Ernährung: Iss leicht und gesund, um mit Energie und ohne Magenprobleme im Gericht zu erscheinen.
Passende Kleidung: Ziehen Sie sich ordentlich und respektvoll an. Es muss nicht teuer sein, aber gepflegt – das macht Eindruck.
PSYCHISCH: RUHE BEWAHREN
Entspannungsübungen: Atemübungen helfen, die Nerven zu beruhigen. Eine einfache Methode: 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden halten, 4 Sekunden ausatmen.
Unterstützung suchen: Sprechen Sie mit Freunden, Anwälten oder Beratern, die Ihnen Mut machen. Sie sind nicht allein!
SPRACHLICH: VERSTEHEN UND VERSTANDEN WERDEN
Dolmetscher nutzen: Beantragen Sie rechtzeitig einen Dolmetscher, wenn Sie sich auf Deutsch unsicher fühlen.
Einfache Worte: Sprechen Sie klar und einfach. Vermeiden Sie komplizierte Sätze, die missverstanden werden könnten.
Sprechübungen: Üb vorab, Ihre Geschichte flüssig und sicher zu erzählen. Das gibt Ihnen Sicherheit.
INHALTLICH: IHRE GESCHICHTE ZÄHLT
Details sind entscheidend: Erzählen Sie genau, was passiert ist. Wer? Wann? Wo? Wie? Vergessen Sie keine wichtigen Einzelheiten!
Widersprüche vermeiden: Ihre Geschichte muss von Anfang bis Ende stimmig sein. Wenn Sie etwas nicht wissen, sagen Sie es offen.
Dokumente sammeln: Haben Sie Beweise wie Fotos, Berichte oder Briefe? Bringen Sie alles mit, was Ihre Aussagen stützt.
NERVLICH: SEIEN SIE BEREIT FÜR ÜBERRASCHUNGEN
Unerwartete Fragen: Das Gericht kann Sie auf Dinge ansprechen, die Sie nicht erwartet haben. Bleiben Sie ruhig und erklären Sie alles so gut wie möglich.
Aussagen hinterfragen: Bereiten Sie sich darauf vor, dass Ihre Aussagen angezweifelt werden. Das heißt nicht, dass sie Ihnen nicht glauben – sie müssen es nur prüfen.
Selbstbewusst bleiben: Lassen Sie sich nicht einschüchtern! Sie haben das Recht, Ihre Geschichte zu erzählen.
JURISTISCHE ABLEHNUNGSGRÜNDE VERSTEHEN
Fehlende Glaubhaftmachung der Verfolgungsgründe
Widersprüche: Angaben zu Fluchtgeschichte oder Identität sind widersprüchlich.
Unzureichende Beweise: Es fehlen Dokumente oder glaubwürdige Zeugenaussagen.
Unplausible Darstellung: Ereignisse oder Umstände erscheinen unrealistisch.
Hinweis: Konsistente Aussagen und Beweismittel wie Pässe oder Berichte sind entscheidend.
Fehlende Kausalität zwischen Verfolgung und Schutzgründen
Private Konflikte oder Gefahren durch nichtstaatliche Akteure fallen nicht immer unter die Schutzgründe der Genfer Flüchtlingskonvention.
Hinweis: Weisen Sie nach, dass staatlicher Schutz in Ihrem Herkunftsland nicht gewährleistet werden kann.
Sichere Drittstaaten oder Fluchtalternativen
Reise durch sichere Drittstaaten ohne Asylantrag.
Sichere Regionen im Herkunftsland, in denen keine Verfolgung droht.
Verfahrensrechtliche Gründe
Verspätete Antragstellung: Kein unverzüglicher Asylantrag nach Einreise.
Fehlende Mitwirkung: Nichtvorlage von Identitätsdokumenten oder unklare Angaben.
EXPERTEN-TIPP: ANWALT HINZUZIEHEN
Ein Anwalt kann Ihre Rechte verteidigen und Ihre Chancen erhöhen. Wenden Sie sich an Organisationen, die kostenlose Beratung anbieten.
BEREIT UND INFORMIERT SEIN!
Mit einer guten Vorbereitung und Verständnis für rechtliche Anforderungen können Sie Ihre Chancen im Asylverfahren erheblich verbessern. Ihre Wahrheit zählt – lassen Sie sich nicht entmutigen!
GUIDE TO ASYLUM PROCEDURES: HOW TO PREPARE AND AVOID REJECTION REASONS
As a human rights lawyer and participant in numerous court hearings, I aim not only to explain the legal reasons for the rejection of asylum cases but also to provide practical advice on how to improve your chances in the process. Judicial review of asylum decisions is a fundamental aspect of the rule of law. Unfortunately, it often happens that an asylum seeker’s case is dismissed even when persecution grounds are presented. These rejections are based on legal, procedural, and substantive considerations. Below is a combined guide of practical tips and legal advice.
PHYSICALLY: BE READY FOR YOUR COURT DATE
Get enough sleep: Sleep is essential to stay clear-headed. Go to bed early and avoid stress the night before.
Healthy diet: Eat light and healthy to stay energized and avoid stomach issues in court.
Appropriate clothing: Dress neatly and respectfully. It doesn’t have to be expensive but should be tidy—this leaves a good impression.
MENTALLY: STAY CALM
Relaxation techniques: Breathing exercises can help calm nerves. A simple method: inhale for 4 seconds, hold for 4 seconds, exhale for 4 seconds.
Seek support: Talk to friends, lawyers, or counselors who can encourage you. You are not alone!
LINGUISTICALLY: UNDERSTAND AND BE UNDERSTOOD
Use interpreters: Request an interpreter in advance if you are not confident in German.
Simple words: Speak clearly and simply. Avoid complicated sentences that could be misunderstood.
Practice speaking: Rehearse telling your story fluently and confidently in advance. This will boost your confidence.
SUBSTANCE: YOUR STORY MATTERS
Details are crucial: Be specific about what happened. Who? When? Where? How? Don’t leave out important details!
Avoid contradictions: Your story must be consistent from start to finish. If you don’t know something, say so honestly.
Gather documents: Bring any evidence such as photos, reports, or letters that support your statements.
EMOTIONALLY: BE PREPARED FOR SURPRISES
Unexpected questions: The court may ask about things you didn’t anticipate.